Jeddeloh 1

Bünting

Bünting

1858 besitzt Johann Christian zu Jeddeloh (Heute Gasthof Bunjes gegenüber) ein Haus und eine Windmühle auf dem Grundstück.

1863 kauft Johann Jüchter, Hausmann in Edewecht die Liegenschaft.

1875 erbt Gerhard Jüchter die Gebäude.

1880 werden beide Gebäude durch ein Blitzschlag zerstört und anschließend wieder neu errichtet

1882 kauft Johann Gerhard Hüttemann die Liegenschaften.

1885 kauft dann Johann Bünting, Hausmann in Edewecht die Liegenschaften.

25.02.1888 kauft dann Johann Diedrich zu Jeddeloh, Hausmann in Jeddeloh die Gebäude und errichtet 1900 einen Speicher mit Schweinkofen.

1902 kauft dann der 1880 in Edewecht geborene Gerhard Bünting das Anwesen.

Der technisch hochbegabte Bauernsohn ließ sich nach dem Besuch der dreiklassigen Edewechter Volksschule im Maschinenbau ausbilden. Nach Ableistung seiner Militärzeit war es sein Wunsch, sich als Maschinenbauschlosser selbstständig zu machen. Da er dem junkerlichen Geschlecht derer Bünting zu Edewecht und zwar aus der vom Hauptstamme abzweigenden „Harbert-Friedrich’schen Linie“, dem sogenannten „Veen Hus“, stammte, konnte er diesen Wunsch in die Tat umsetzen. Im Alter von 22 Jahren begann er mit der Errichtung einer Werkstatt und eines Privathauses. Zu diesem Zweck kauft Gerhard von der Firma R.Wolf, Magdeburg Buckau einen Dampfkessel zur Erzeugung von Strom und Wärme.

Gerhard Bünting mit seiner Ehefrau Anna Pauline Bünting geborene Grabhorn.

Aufnahme um 1904

Büntings erster Mitarbeiterstab setzte sich größtenteils aus Männern zusammen, die er während seiner aktiven Militärdienstzeit kennen gelernt hatte. So gehörten u.a. dazu: Der spätere Edewechter Elektrikermeister Dietrich Ebken, der Schmied Jan Weetjen und der Drehermeister Heinrich Rehling.

Die Bilder zeigen die Dampfmaschine und den Gleichstromgenerator. Den Dampf erhielt die Maschine aus dem angrenzenden Kesselhaus. Dieser Kessel wurde mit Torf befeuert. Der Torf wurde mit einer Torfbahn aus dem eigenem Moorgebiet geholt. Zu diesem Zweck gab es mit der Ziegelei ein gemeinsames Gleissystem.

Es dauerte auch nicht lange, bis der junge Unternehmer ein eigenes Elektrizitätswerk aufgebaut hatte. Mit der Dampfmaschine erzeugte er Gleichstrom der dann in großformatigem Akkumulator gespeichert wurde. Noch 1902 konnte er den ersten Strom abgeben. Zu den ersten Abnehmern gehörten der Hausmann J.D. zu Jeddeloh und der Ziegeleibesitzer Oltmanns.

Der Gastwirt Georg Bunjes erhielt an seinem Hochzeitstag, dem 21.1.1907, eine elektrische Beleuchtung zum Geschenk und ein Hochzeitsgast soll beim Anblick der aufleuchtenden Kohlenfaden-Glühbirnen ausgerufen haben: „So ähnlich stell ick mi uck den Himmel vor.“

Während im Jahre 1902 in Jeddeloh schon die ersten Glühbirnen erleuchteten, saßen die Edewechter noch im Schein ihrer Petroleumlampen. Es folgten dann bald weitere Hausanschlüsse, zunächst in Jeddeloh, aber dann auch in den benachbarten Orten. Sogar die Einwohner in den Bezirken Kayhauserfeld und Achternmeer erhielten Strom aus Jeddeloh. Bis zum 1. Weltkrieg waren mehr als 500 Haushaltungen und Betriebe angeschlossen.

Gerhard Bünting stellte sich auch mit Rat und Tat beim Aufbau verschiedener Elektrizitätswerke im übrigen Ammerland zur Verfügung. So beriet und unterstützte er die Petersfehner und Wiefelsteder. Im Jahre 1906 stand er mit seinen reichen Erfahrungen und Fachkenntnissen dem Torsholter Unternehmen von Hisje zur Seite. Auch die Neuenburger in der Friesischen Wehde verdankten damals Bünting den Einzug des elektrischen Lichtes.

  1. Befinden sich auf dem Grundstück:
    1. Wohnhaus und Maschinenhaus
    2. Haus am Esch, Windmühle am Esch
  2. weisen die Unterlagen folgendes aus:
    1. Wohnhaus mit Zwischenbau, Fabrikgebäude, Schornstein
    2. Haus, Speicher mit Schweinekofen, Windmühle
  3. heiratet Gerhard Bünting, Anna Pauline Grabhorn aus Steinhausersiel.
  4. wird ein Torfhaus errichtet. Im gleichen Jahr wird Sohn Georg Bünting geboren
  5. wird ein Haus mit Stall errichtet. (Heute

Jeddeloher Damm 27)

Ca. 1910-11 wird die Windmühle abgebrochen.

Ansichtskarte um 1910

Schon im Jahre 1911 machte Gerhard Bünting, so weit bekannt, als erster Gemeindebürger seinen KraftwagenFührerschein und kaufte sich dann das erste Auto.

1913 wird dann das Mühlenhaus (Jeddeloher Damm 31) errichtet.

1926 stirbt dann Gerhard Bünting, geb. 1880 in Jeddeloh im Alter von 45 Jahre. Sein Sohn Georg übernimmt die Arbeit im Betrieb.

1930 zerstörte ein bei der Torffeuerung für den Dampfkessel entstandener Brand u.a. das Kesselhaus und das Dach des Maschinenhauses. Beides wurde wieder aufgebaut.

1934 heiratete Georg Bünting Emma Helene Herks aus Jeddeloh

Das Büntingsche Elektrizitätswerk bestand bis zum 1. August 1939, als die privaten und genossenschaftlichen Unternehmen dieser Art ihre Selbstständigkeit verloren und an den Landeselektrizitätsverband Oldenburg (Energieversorgung) übergingen.

Das Bild zeigt die Familie Bünting von links nach rechts:

Gerhard, Emma Helene (geb. Herks), Georg, Hanna (jetzt verheiratete Schultze, Anna Pauline, Hermann Neben der Stromerzeugung wurde eine mit Maschinen, Drehbänken usw. sehr gut ausgestattete und weithin bekannte Maschinenfabrik betrieben. In dieser Fabrik befanden sich sehr große Drehbänke. Aus dem ganzen norddeutschen Raum wurden Teile hier bearbeitet.

Auch Elektroinstallationen wurden ausgeführt.

Angeschlossen war ferner eine

Lohndrescherei. Als Antrieb für die Dreschmaschinen wurde anfänglich ein Dampflokomobil eingesetzt. Später benutzte man Elektromotoren (siehe Bild) zum Antrieb.

Mitarbeiter zogen nach der Erntezeit mit den Dreschmaschinen von Hof zu Hof um das geerntete und eingelagerte Getreide zu dreschen.

1958 starb Georg Bünting.

  1. wird das Haus und die Fabrikanlage an Gerhard und Wilhelm Feldhus und Gerold Jeddeloh verkauft.

Ein Elektrogeschäft, geführt von Evert Kruse, wird in dem Privathaus eingerichtet. Evert betrieb dieses Geschäft bis 1961.

Anschließend bis zu der Aufgabe im Jahre 1968 wurde dieses Geschäft von Hans Gerdes, der sich besonders dem Radio- und Fernsehbereich zuwandte, weitergeführt. Hans Gerdes war an den Wochenenden auf Sportplätzen und Veranstaltungen mit seiner Laufsprecheranlage zu finden.

  1. werden Gebäudeteile abgebrochen.
  2. werden die Restgrundstücke an die Erbengemeinschaft verteilt.
  3. baut Gerhard Bünting: Neues Haus, Hinterm Rhaden 7 1963

1963 baut Hermann Bünting: Neues Haus, Jeddeloher Damm 35

1966 stirbt Anna Bünting, geb. Grabhorn, 84 Jahre

1968 wurde die Firma Industrieberatung K.Bünting gegründet.

1976 ist die Einzelhandelserlaubnis erteilt worden.

1978 schließt Firma Bünting den Handelsvertrag mit der Hartmetallfirma SECO ab.

1997 gründet Thomas Bünting die Firma TBKH, die sich auf den Verkauf von Hartmetallrahmen sowie Hartmetall formteilen und Laserzubehör spezialisiert.

2002 wurden die Firmen TBKH und Industrieberatung K. Bünting zur Firma Industrieberatung Thomas Bünting zusammengeführt. Thomas Bünting übernimmt die Firmenleitung der beiden Firmen und baut sie weiter aus.

Heute Jeddeloher Damm 27: Joachim und Hanna Schultze, geb. Bünting

Jeddeloher Damm 29: Otto Knutz (Von Hanna Schultze gekauft)

Jeddeloher Damm 31: Thomas Bünting; Industrieberatung

Jeddeloher Damm 33: Gerold Jeddeloh, Maschinenbau, Schlosserei

Jeddeloher Damm 35: Hermann und Karin Bünting